Hier draußen in den „Foothills“ der Rocky Mountains gibt es keinen Arzt, keine Apotheke, keinen Supermarkt, keine Bank, kein Schuhgeschäft, keinen Friseur und auch kein Taxiunternehmen, nichts. Jede Woche fahren wir einmal die 120 Kilometer von Longworth nach Prince George zum Super-Store, in die Mall, zum Arzt, alles was zu erledigen ist. Nur eine Straße führt nach Prince George, welche die Bewohner von Longworth und der folgenden kleinen Orte nutzen können. Es ist eine schmale Schotterstraße mit unzähligen Kurven, steilen Hügeln, tiefen Gräben rechts und links, Schlaglöchern, keine Laternen und ohne Leitplanken.
Jetzt im Winter sind die Schlaglöcher verschwunden, denn die Fahrbahn ist dick vereist, da ab und zu Eisregen auf die Schneedecke fällt. Die Fahrt dauert zweieinhalb Stunden, die Rückfahrt im Dunkeln etwas länger. Noch hinter Longworth in 20 Kilometer Entferung liegt „Penny“ (6 Einwohner) an der Gray-Road. Hier endet die Straßenführung endgültig. Den Bewohnern von Penny bietet sich die Möglichkeit, mit einem Boot über den Fraser River zu fahren, im Winter übers Eis zu gehen, und dann den Highway 16 zu benutzen.
Ab Longworth führt die Upper-Fraser-Road zu den Orten „Hutton“ (3 Einwohner), „Sinclair Mills“ (23 Einwohner), „Dewey“ (2 Einwohner) und „Mc Gregor“ (0 Einwohner) nach „Upper Fraser“ (28 Einwohner).
Bis in die 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts lebten die Bewohner von der Arbeit im Sägewerk ihres Ortes und der Landwirtschaft. Nach der Schließung der Werke verließen die meisten Einwohner ihre Heimat und suchten neue Arbeit in den großen Sägewerken und Papierfabriken der Städte.
Nach „Aleza Lake“ (14 Einwohner) und Newlands (10 Einwohner), entlang des Eaglet Lake, erreiche wir „Giscome“ (15 Einwohner) und „Willow River“ (101 Einwohner).
In Giscome befindet sich die „Giscome Elementary School“.
Das Schulgebäude ist geschlossen, da baufällig. Der Unterricht findet in den nebenstehenden Containern statt. Im gesamten Distrikt leben 38 Grundschulkinder, 16 besuchen die Grundschule in Giscome.
Die anderen Schüler fahren zum Unterricht nach Prince George oder lernen zu Hause „Homeschooling“. Nur wenige Kilometer vor „Willow River“ befindet sich die Müllsammelstelle für alle Orte. Der Müll wird nicht abgeholt, sondern von den Einwohnern selbst in die Containern entsorgt.
Willow River hat einen kleinen Laden mit Poststelle und sogar einer Tankstelle, die einzige auf dem Weg nach Prince Geroge. Das Benzin ist hier sehr teuer – wie auf Borkum -, und das Tanken nur während der Geschäftszeiten des Ladens möglich.
Die Fahrt geht weiter auf einer einspurigen Metallbrücke über den Willow River Richtung „Frondale“ (100 Einwohner).
Nur wenige Kilometer nach Frondale erreichen wir den Highway No.97 Richtung Prince George.