Die Fahrt über Nacht nach Krasnojarsk – 665 Kilometer – war sehr unruhig. Viele hell erleuchtete Haltepunkte und besonders laute Fahrgeräusche störten den Schlaf. Die Uhren mussten wieder um eine Stunde vorgestellt werden.
Die Bevölkerung von Krasnojarsk, 980.000 Einwohner, arbeitet weitgehend in der Atom- und Rüstungsindustrie, dem größten unterirdischen Industriekomplex der Welt – früher für den Westen eine gesperrte Stadt.
Wir hatten nur kurz die Gelegenheit, uns zu Fuß die Innenstadt anzusehen.
Am Ufer des Jenissej gingen wir zurück zum Bahnhof. Der Jenissej ist mit seiner Länge von 4092 Kilometern der wasserreichste Fluss der Erde.
Die Brücke ist auf den Zehnrubelscheinen abgebildet.
Dieter hatte sich in der Zeit den Bahnhof genau angesehen und wartete geduldig am Eingang auf uns.
Bereits kurz nach dem Mittagessen verließ der Zug Krasnojarsk mit dem Ziel Irkutsk in 1.187 Kilometer Entfernung. An diesem Abend verwöhnten uns die Köche des Bordrestaurants mit russischen Spezialitäten, Kaviar und einer Wodkaverköstigung.
Überhaupt war die klassische russische Küche des Restaurants sehr gehaltvoll. Zum Frühstück gab es „bliny“ – gefüllte Pfannkuchen, „kascha“ – Getreideflockenbrei oder „syrnik“ – Quarkbratlinge. Zum Mittagessen und Abendbrot wurden je drei Gänge seviert: die Vorspeise mit Mayonaise angemachte Salate, kalter Fisch, Kaviar oder Suppen wie „borschtsch“ – Rote-Beete-Suppe und dazu Brot, die Hauptgerichte traditonell mit Fleisch oder Fisch mit Beilagen, sehr oft Kartoffelbrei. Der Nachtisch war immer eine Überraschung mit vielen Kalorien. Alles war sehr lecker – eine Fahrt auf der Transsib eignet sich nicht für eine Diät.
Transsibirische Eisenbahn – Russland
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